Thelymitra, Sonnen-Orchideen

Bemerkungen zu den angebotenen Pflanzen:

 Thelymitra aff. holmesii.   Nur zuhause im Gebiet des Mount Frankland in West-Australien. Die Blüten duften nach Erdbeermarmelade. Blüten sind feuerinduziert. Im Spätsommer die ruhenden Knollen für einige Tage zusammen mit einer grünen Banane an einem warmen sonnengeschützten Ort eintüten. Kein direkter Kontakt zwischen Knollen und Banane. Das Ethylen induziert die Blütenbildung.

Thelymitra nuda X crinita
Thelymitra nuda X crinita.  Hochwüchsige Pflanzen mit großen Blüten. Ein  prächtiges Blau, wie der  wolkenlose Himmel. Die Mitra mit einem  Büschel feiner weißer bis purpurner Haare. Nicht zu schwierig in der Kultur. Frosthart bis zu  -4°C.

Thelymitra nuda X crinita

Thelymitra Cinderella. Zeigt nichts von der außergewöhnliche Schönheit von Thelymitra variegata. Dennoch eine liebliche Pflanze. Einfach zu pflegen. Frosthart bis zu -5°C.

Thelymitra antennifera X variegata. Sieht aus wie eine große, rote T. antennifera.. Einfach zu pflegen. Frosthart bis zu -4°C.

Verbreitung:
Mehr als sechzig Species, die meisten endemisch in Australien. Einige Arten sind in Neu-Seeland zu finden und eine Art auf den Philippinen.

Beschreibung:
Blütenstände 10 bis 100cm hoch, mit einem einzelnen Blatt. Thelymitra hat einfache resupinierte Blüten mit einem Labellum welches sich von den anderen Blütenblättern kaum unterscheidet. Die Blüte ist in der Regel leuchtend farbig. Das Collumn (Mitra), eine Vereinigung der Blütennarbe und der Staubgefäße, ist deutlich geflügelt und das bedeutendste Merkmal zur Unterscheidung der Arten. Die Blüten öffnen sich nur bei warmem, sonnigen Wetter (ab 20°C) und werden von kleinen Bienen bestäubt, angelockt durch Duft, Farbe und Verzierungen des Collumn.

Kultur:
Sonnen-Orchideen können in der Kultur sehr heikel sein. Doch viele Arten sind recht gut zu kultivieren und einige sogar sehr einfach. Alle Pflanzen ruhen im Sommer und überdauern als kleine Knollen (Tuberoide). Das einzige Blatt erscheint im späten Sommer oder frühen Herbst und die Pflanzen blühen im späten Winter, Frühling oder frühen Sommer. Kultur so sonnig als möglich. Erstaunlich frosthart bis zu -5°C. In milden Regionen ist eine ganzjährige Freilandkultur auch in Mitteleuropa möglich. Ein regelmäßiges Gießen während der Wachstumszeit ist grundlegend. Düngung monatlich 0,2g/l bis zur Blüte. Mit dem Erscheinen der Blüten wird das Gießen reduziert und schließlich, sobald die Pflanzen einziehen, ganz eingestellt. Sommerregen bei Gartenkultur schadet nicht, sofern der  Boden sehr durchlässig ist. In Topfkultur während der Ruhezeit völlig trocken. Kleine Pflanzen und Sämlinge erhalten jedoch auch im Sommer gelegentlich etwas Wasser um ein Vertrocknen zu verhindern. Drinnen kultivierte Pflanzen sollten im Spätsommer vorübergehend ins Freie gebracht werden. Kühle Nächte und etwas Regen bewirken das Ende der Sommerruhe und regen die Pflanzen zu neuem Wachstum an.

Empfohlene Erdmischungen:
80% mineralisch, je nach Verfügbarkeit. Seramis, feines oder mittelfeines Perlite ergeben gute Resultate. 20 % organische Komponenten. Günstig sind fermentierte oder N-imprägnierte feine Holzhäcksel oder Sägemehl (Toresa ist empfehlenswert). Torf und TKS1 haben sich nicht bewährt. Sphagnum ist brauchbar. Die Substrate müssen gut durchlässig sein, mit einem pH-Wert von 5 bis 6.

Thelymitra nuda X crinita vor einem Kirschbaum

Thelymitra nuda X crinita vor einem Kirschbaum  Thelymitra macrophylla. Die Art ist auf West-Australien beschränkt und ausgezeichnet durch große ledrige Blätter. Blüten ähnlich der T. nuda aus Süd-Australien, doch meist hellblau. Auch der Duft ist verschieden von T. nuda.

Thelymitra antennifera.  Verbreitet von West-Australien bis Tasmanien. Die Samen stammen aus West-Australien (Albany). Schwach nach Zitronen duftend.

 Thelymitra X dentata (longifolia X pulchella).  Als Naturhybride in Neu-Seeland bekannt. Diese Kreuzung wurde von Dough McCrae in den 90er Jahren mit neuseeländischen Arten nachgemacht. Leider sind die Pflanzen wenig fertil. Nachkommen ergab jedoch eine Kreuzung mit Thelymitra nuda.  T. X dentata blüht in Mitteleuropa erst im Mai oder Juni.

   Thelymitra Sleeping Beauty.  Liebliche duftende, rosa Blüten. Eltern sind Thelymitra nuda  und Thelymitra Kay Nesbitt.  Diese Sonnenorchidee ist sehr einfach in der Kultur. Frosthart bis zu -5°C.

Thelymitra aff. macrophylla.  Samen wurden von Ron Heberle als T. macrophylla erhalten. Möglicherweise sind die Pflanzen identisch mit T. aff. holmesii (Hoffman & Brown, 1992, Seite 267).

Thelymitra cyanea. Diese Sonneorchidee benötigt konstant feuchte Böden. Ruhezeit im Sommer nur wenige Wochen. Bei ganzjähriger Gartenkultur erscheinen die neuen Blätter bereits bevor die alten Blätter welken. Herkunft der Samen aus Tasmanien und frosthart bis -7°C.

Empfohlene Literatur:
Cultivation of Australian native orchids
produced by the Australasian Native Orchid Society, Victorian group Inc. Helen Richards, Rick Wootton, Rick  Datodi.
Orchids of Western Australia produced by the Western Australian Native Orchid Study and Conservation  Group. Kingsley W.  Dixon, Bevan J Buirchell, Margret T. Collins
Native orchids of Australia. David  Jones, 1993. Reed, ISBN 0 7301 0189 4.
Orchids of south-west  Australia. Noel Hoffmann and Andrew Brown, 1992. University of  Western Australia Press, ISBN 1 875560 13 0.
The Orchids of Victoria. Gary Backhouse and Jeffrey Jeanes, 1996. Melbourne University Press, Carlton, Victoria. ISBN 584.1509945.
Field Guide to the Orchids of New South Wales and Victoria. Tony Bishop, 2000. Second edition. University of New South Wales Press. ISBN 0 86840 706 2.

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